Mit der Bahn durch Deutschland: Die schönsten Strecken und Haltestellen
Einleitung: Deutschland per Zug entdecken – nachhaltig, entspannt und wunderschön Reisen mit der Bahn ist in Deutschland mehr als nur eine Transportmöglichkeit – es ist ein Erlebnis. Zwischen Nordsee und Alpen, Rhein und Oder verläuft ein Netz aus regionalen und überregionalen Zugverbindungen, das nicht nur Städte verbindet, sondern auch durch einige der schönsten Landschaften Europas führt. Wer sich bewusst gegen das Auto entscheidet, wählt eine Form des Reisens, die entschleunigt, klimafreundlich ist – und häufig spektakuläre Ausblicke bietet. Besonders reizvoll sind die zahlreichen Panorama- und Regionalstrecken, die durch Mittelgebirge, entlang von Flüssen oder quer durch Wälder und Wiesen führen. Ob in einem modernen ICE mit großzügigem Fensterblick oder im nostalgischen Regionalzug auf historischen Trassen – jede Strecke erzählt ihre eigene Geschichte. In Zeiten von Klimawandel, Energiekrise und zunehmender Reiselust bietet das Bahnfahren eine echte Alternative zum Flugzeug oder Auto. Der Mobilitätsforscher Prof. Dr. Heinz Wagner sagte treffend: „Die Bahn ist das einzige Verkehrsmittel, bei dem der Weg selbst schon das Ziel ist.“ In diesem Beitrag stellen wir fünf der schönsten Bahnstrecken Deutschlands vor – inklusive faszinierender Haltestellen, die einen Zwischenstopp lohnenswert machen. Eine Inspirationsquelle für alle, die Deutschland auf entspannte, nachhaltige und visuell beeindruckende Weise entdecken möchten. Mit dem Zug durch die Alpen: Die Werdenfelsbahn (München – Garmisch – Mittenwald) Die sogenannte Werdenfelsbahn zählt zu den spektakulärsten Zugstrecken Bayerns. Sie startet in München und führt über Starnberg, Weilheim und Murnau hinauf in die bayerischen Alpen, vorbei an Zugspitze und Karwendelgebirge bis ins österreichische Seefeld. Die Fahrt durch das Werdenfelser Land ist geprägt von ständigen Perspektivwechseln – mit jedem Kilometer wird die Landschaft alpiner, die Luft klarer und die Natur eindrucksvoller. Ab Murnau verläuft die Strecke durch das malerische Murnauer Moos – das größte zusammenhängende Moorgebiet Mitteleuropas. Kurz darauf eröffnet sich der Blick auf den Staffelsee und später, bei Farchant und Partenkirchen, auf das Zugspitzmassiv. Besonders eindrucksvoll: die Überfahrt über das Loisachtal mit spektakulärem Blick auf das Wettersteingebirge. In Mittenwald angekommen, lohnt sich ein Zwischenstopp. Das malerische Dorf mit seinen Lüftlmalereien, Geigenbau-Traditionen und Wanderwegen im Karwendel ist eine der schönsten Endstationen überhaupt. Ein begeisterter Bahnreisender schrieb im DB-Fahrgastforum: „Es ist, als würde man durch ein Gemälde fahren – Wiesen, Berge, Seen und Himmel in perfekter Harmonie.“ Die Strecke ist mit dem Bayern-Ticket befahrbar und daher ideal für Tagesausflüge oder ein verlängertes Wochenende. Sie verbindet Natur, Kultur und Erholung auf einzigartige Weise – und ist besonders im Frühling oder Herbst ein fotografisches Highlight. Rheinromantik auf Schienen: Die Mittelrheinbahn (Köln – Koblenz – Mainz) Kaum eine Bahnstrecke in Deutschland verbindet so viele Kulturgüter, Burgen, Weinberge und malerische Ortschaften wie die Mittelrheinbahn. Die Route führt entlang des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal – eine der bedeutendsten Kulturlandschaften Europas. Auf rund 185 Kilometern erstreckt sich die Strecke rechtsrheinisch zwischen Köln, Bonn, Koblenz und Mainz. Besonders zwischen Koblenz und Bingen reiht sich ein Postkartenmotiv ans nächste. Die Züge schlängeln sich entlang steiler Weinberge, passieren die sagenumwobene Loreley-Felsformation und bieten Ausblicke auf mehr als 40 Burgen und Schlösser. Von der Bahn aus sieht man Rheinschiffe, historische Altstädte wie Bacharach oder St. Goar, und bei gutem Wetter auch den Drachenfels bei Königswinter. Besondere Haltestellen sind etwa Oberwesel, wo man direkt in die Weinberge spazieren kann, oder Boppard, dessen Rheinschleife zu den schönsten Fotomotiven zählt. Auch ein Stopp in Koblenz lohnt sich, wo Mosel und Rhein zusammenfließen und die Festung Ehrenbreitstein majestätisch über der Stadt thront. Die Journalistin Martina Möller schrieb über ihre Reise: „Jede Kurve ein neues Gemälde. Die Mittelrheinbahn ist Bahnfahren als Liebeserklärung an Deutschland.“ Die Strecke eignet sich hervorragend für Zugreisen mit dem Deutschland-Ticket oder Rheinland-Pfalz-Ticket. Wer gemächlich reist, wird hier reich belohnt. Quer durchs Mittelgebirge: Die Schwarzwaldbahn (Offenburg – Singen) Die **Schwarzwaldbahn** gilt als technische Meisterleistung und landschaftliches Wunder zugleich. Auf ihrer rund 150 Kilometer langen Fahrt durchquert sie in zahllosen Kurven, 39 Tunneln und 90 Brücken den nördlichen und mittleren Schwarzwald. Die Strecke beginnt in Offenburg und endet in Singen am Bodensee – eine der abwechslungsreichsten Bahnreisen im Südwesten Deutschlands. Besonders eindrucksvoll ist der Abschnitt zwischen Hornberg und Sankt Georgen. Hier steigt die Bahn in Serpentinen bis auf 650 Meter Höhe – oft durch Tunnel, die in den Fels geschlagen wurden. Zwischen den Tunneln öffnet sich der Blick auf tiefe Täler, dichte Tannenwälder und urige Dörfer mit traditionellen Schwarzwaldhäusern. Im Winter verwandelt sich die Umgebung in eine verschneite Postkartenlandschaft – im Sommer dominieren sattes Grün und blühende Wiesen. Ein Stop in Triberg ermöglicht den Besuch der höchsten Wasserfälle Deutschlands, während Donaueschingen als Quelle der Donau und Heimat klassischer Architektur ein kulturelles Highlight bietet. Der Bahnhistoriker Helmut Pfeiffer notierte in einem Vortrag: „Die Schwarzwaldbahn ist ein Wunder aus Stahl und Stein – und eine Hommage an die Poesie der Eisenbahn.“ Die Regionalzüge dieser Strecke sind häufig mit Panoramafenstern ausgestattet und erlauben so ein noch intensiveres Naturerlebnis. Ideal für Naturliebhaber und Eisenbahnromantiker zugleich. Küstenflair erleben: Die Marschbahn (Hamburg – Sylt) Von der Elbmetropole Hamburg aus zieht sich die sogenannte Marschbahn durch weite norddeutsche Landschaften bis zur mondänen Nordseeinsel Sylt. Sie beginnt in Altona, durchquert Schleswig-Holstein und endet in Westerland – dem bekannten Inselzentrum. Was sie besonders macht: Die Züge überqueren den Hindenburgdamm – ein rund 11 Kilometer langer Eisenbahndamm mitten durchs Wattenmeer. Ein Erlebnis, das sonst nur mit Flugzeug oder Schiff möglich ist. Die Fahrt durch die nordfriesische Marsch ist geprägt von grünen Feldern, reetgedeckten Häusern, Windrädern und Zugvögeln. Die Strecke ist windoffen, klar und erfüllt vom Duft nach Meer. Spätestens beim Überqueren des Damms fühlt sich jeder wie in einem Abenteuerfilm. Das Licht, das Wasser, die Geräusche – alles scheint entschleunigt. Haltestellen wie Husum (Heimat von Theodor Storm), Niebüll oder Morsum laden zu Zwischenstopps ein. In Husum empfiehlt sich ein Spaziergang durch den Hafen und der Besuch des Storm-Hauses. Ein Tourist schrieb nach seiner ersten Fahrt begeistert: „Der Moment, wenn sich das Meer öffnet und der Zug mitten hindurch fährt – unvergesslich!“ Die Marschbahn ist nicht nur ein Verkehrsmittel, sondern eine Brücke zwischen Festland und Inselleben – mit echtem Nordseegefühl. Fazit: Reisen, Sehen, Staunen – mit der Bahn durch Deutschland Deutschland bietet ein einzigartiges Schienennetz, das